Modellprojekt "Leika"
Mit dem Modellprojekt „Leika“ realisiert die Leipziger Wohnungsgenossenschaft Leika eG ein innovatives Mehrfamilienhaus, das bezahlbaren Wohnraum mit ökologischen Bauweisen kombiniert und soziale Integration im Stadtteil fördert. Das Gebäude entsteht in Holz-Skelettbauweise und bietet insgesamt 34 Wohneinheiten, von denen 19 Wohnungen als mietpreis- und belegungsgebundener Wohnraum zur Verfügung stehen. Ergänzt wird das Wohnangebot durch Gewerbeflächen für soziale Träger sowie eine nachbarschaftlich orientierte Kantine, die das Projekt als Teil des städtischen Lebensraums verankert.
Umsetzungsstand des Projekts
Das Bauvorhaben wurde planmäßig im Dezember 2024 begonnen. Derzeit befinden sich die Arbeiten in der Rohbauphase, in der die tragende Holz-Skelettkonstruktion errichtet wird. Die Fertigstellung des Projekts ist für das erste Quartal 2027 vorgesehen.
Nachhaltiges und flexibles Bauen
Das Projekt setzt auf eine tragende Holzkonstruktion, die CO₂-Emissionen reduziert und durch den Einsatz widerverwendbarer Baustoffe besonders ressourcenschonend ist. Die Nord-Süd-Ausrichtung des Gebäudes ermöglicht eine natürliche Belüftung, wodurch auf aktive Kühlung weitgehend verzichtet werden kann. Ergänzend dazu tragen eine Photovoltaikanlage auf dem Gründach sowie das Schwammstadtprinzip mit Retentionsdach und lokaler Versickerung zur Klimaanpassung und zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei.
Die Innenstrukturen des Gebäudes sind langfristig flexibel nutzbar: Die Wohnungen lassen sich durch nicht tragende Wände und Cluster-Wohnkonzepte an veränderte Bedürfnisse anpassen, wodurch auch zukünftige Wohnanforderungen berücksichtigt werden können.
Soziale Integration und gemeinschaftliches Wohnen
Das Modellprojekt verbindet nachhaltiges Bauen mit einem gemeinschaftlichen Wohnkonzept. Neben den Sozialwohnungen werden Wohnangebote für Alleinerziehende, Menschen mit Handicaps und gemeinschaftliche Cluster-Wohnungen geschaffen. Gemeinschaftsflächen wie Laubengänge, Hof- und Dachgarten sowie Nachbarschaftsräume fördern den sozialen Austausch und das nachbarschaftliche Miteinander.
Die im Erdgeschoss geplante sozial orientierte Kantine und die Gewerbeflächen für Vereine und soziale Träger verstärken die enge Verknüpfung mit dem Stadtteil und machen das Gebäude zu einem „Stadtteil-Adapter“, der Wohnraum mit gesellschaftlicher Teilhabe verbindet.
Beitrag zur Klimaneutralität und Bezahlbarkeit
Durch den konsequenten Einsatz von Holz als primärem Baustoff bindet das Gebäude langfristig CO₂. Die Bauweise ermöglicht es, 515 Tonnen Kohlenstoff zu speichern und gleichzeitig durch die Verwendung recycelbarer Materialien den Ressourcenkreislauf zu schließen. Ergänzend dazu sorgt die Anbindung an das kommunale Fernwärmenetz für eine energieeffiziente Beheizung.
Auch die langfristige Mietpreisbindung ist integraler Bestandteil des Projekts: Über 50 % der Wohnungen sind für Menschen mit Wohnberechtigungsschein vorgesehen, wodurch dauerhaft bezahlbarer Wohnraum gesichert wird. Durch den Projektträger wurde die Gewährleistung der dauerhaften Mietpreisbindung über den Förderungszeitraum hinaus über die solidarische Querfinanzierung durch die freifinanzierten Mieten angekündigt.
Wissenstransfer und Modellcharakter
Das Modellprojekt „Leika“ dient als Beispiel für gemeinwohlorientierte Wohnbauprojekte, die soziale und ökologische Aspekte kombinieren. Die Erkenntnisse aus der Planung und Umsetzung sollen auch für zukünftige Projekte nutzbar gemacht werden.