Wohnungsbestand
Die Gebäudestruktur in Sachsen ist gekennzeichnet von einer Durchmischung von Wohngebäuden, die weit vor der Industrialisierung errichtet wurden, Wohnsiedlungen und Villen aus der Gründerzeit, Plattenbauten von 1949 bis 1989 und moderne Gebäude, die nach 1990 errichtet wurden.
Regionale Ergebnisse wurden mit der Zensusbefragung 2022 erhoben. https://www.zensus.sachsen.de
Zur Zensus-Datenbank: https://ergebnisse.zensus2022.de/datenbank/online
Wohnungsbestand
Am 15. Mai 2022 befanden sich im Freistaat Sachen rd. 2,3 Mio. Wohnungen in rd. 835 Tsd. Wohngebäuden. Davon standen rd. 8,5 % der Wohnungen leer.
Baualter
Der Anteil der Wohngebäude, die vor dem Jahr 1949 errichtet wurden, beträgt 51 % und ist damit doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt. Dieser relativ alte Gebäudebestand gilt als Herausforderung für die Akteure des Wohnungsmarktes, aber auch als historisch wertvolles und deutschlandweit einzigartiges Potential.
Eigentümerstruktur
Zwei Drittel aller Wohnungen in Sachsen befinden sich im Eigentum von Privatpersonen, Wohnungseigentümergemeinschaften und nicht institutionalisierten Anbietern, 10,1 % aller Wohnungen sind Eigentum kommunaler Wohnungsgesellschaften und 13,4 % genossenschaftlicher Wohnungsgesellschaften.
In Sachsen waren 2022 rd. 66 % der bewohnten Wohnungen vermietet und 34 % der Wohnungen wurden vom Eigentümer selbst genutzt, gegenüber 33 % im Jahr 2011. Damit ist Sachsen noch immer das Flächenland in der Bundesrepublik mit der niedrigsten Wohneigentumsquote. Der Bundesdurchschnitt beträgt 44,3 %.
Wohnungseigentum ist die beste Altersfürsorge. Deshalb hat Sachsen mit der neuen Förderrichtlinie Familienwohnen ab 2017 besonders die Bildung von Wohneigentum für Familien mit Kindern unterstützt. Sie war seitdem auch für Bauwillige im ländlichen Raum anwendbar und wirkt damit nachhaltig bei der Stabilisierung des ländlichen Raumes.
Wohnraumstruktur nach Anzahl der Räume, Wohnfläche und Ausstattung
Der überwiegende Teil (57 %) der bewohnten Wohnungen sind 3- bis 4-Raumwohnungen, 28,1 % hatten 5 Räume und mehr. Der Anteil der kleinen Wohnungen mit 1 bis 2 Räumen (einschließlich Küche) ist seit 2011 von 12,5 % auf 15,0 % im Jahr 2022 leicht angestiegen,
Die durchschnittliche Wohnfläche der Wohnungen hat sich von 74,6 m² im Jahr 2011 auf 79,1 m² im Jahr 2022 erhöht. Fast ein Viertel aller sächsischen Wohnungen verfügen über eine Wohnfläche von 100 m² und mehr. Lediglich 6,1 % der bewohnten Wohnungen in Sachsen haben eine Wohnfläche unter 40 m².
Zum Zensus 2022 (Stichtag: 15.05.2022) wurden von den 2,3 Mio. Wohnungen in Sachsen noch 67 % der Wohnungen mit fossilen Energieträgern (Gas, Heizöl, Kohle, Holz) beheizt. Bundesweit liegt dieser Durchschnitt bei 79 %. Mit Fernwärme werden in Sachsen 28 % der Wohnungen beheizt.
Bei der Wärmeversorgung der Gebäude mit erneuerbaren Energieträgern ordnet sich Sachsen im Mittelfeld aller Bundesländer ein.