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Mietniveau und Einkommenssituation

Wie jeder Einzelne wohnt hängt maßgeblich von den Mietkosten und dem jeweiligen Haushaltseinkommen ab.

Bruttokaltmiete

Die durchschnittliche Bruttokaltmiete in Sachsen lag 2018 mit 6,30 Euro je m² deutlich unter dem Bundesdurchschnitt mit 7,90 Euro je m². Die Bruttokaltmiete setzt sich laut Definition des Mikrozensus zusammen aus der Grundmiete und den anteiligen monatlichen „kalten“ Betriebskosten für Wasser, Kanalisation, Abwasserbeseitigung, Straßenreinigung, Müllabfuhr, Hausreinigung und -beleuchtung, Schornsteinreinigung, Hauswart und Hausverwaltung, öffentliche Lasten, z. B. Grundsteuer, Gebäudeversicherungen, Kabelanschluss, Hausaufzug, Dienstleistungen für die Gartenpflege.

Bruttokaltmiete in Euro je m² Bundesschnitt ist 7,90, Schnitt in Sachsen liegt niedriger, bei 6,20 Euro
Diagramm  © Statistisches Landesamt: Mikrozensus – Zusatzerhebung Wohnen - 2018

Mietbelastungsquote

Die Mietbelastung eines Haushaltes wird durch die Mietbelastungsquote (= Anteil der Bruttokaltmiete am Haushaltsnettoeinkommen) abgebildet.

Sachsen hatte laut Ergebnis des Mikrozensus 2018 mit einer durchschnittlichen Mietbelastungsquote von 22,7 % die geringste Quote aller Länder. Selbst die Landeshauptstadt Dresden lag 2018 mit einer Quote von 24,2 % noch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 27,2 %.

Laut Wohngeld- und Mietenbericht der Bundesregierung 2018 betrug die durchschnittliche bruttowarme Mietbelastung in Deutschland im Jahr 2017 29 % des Haushaltsnettoeinkommens. Bundesweit wiesen Rentnerhaushalte mit 33 % eine überdurchschnittliche Mietbelastung auf. Die Mietbelastung armutsgefährdeter Haushalte (Armutsgefährdung = Einkommen unterhalb der 60-Prozent-Schwelle des Medians aller Nettoäquivalenzeinkommen) war in Deutschland mit 43 % deutlich höher, als die Mietbelastung nicht armutsgefährdeter Haushalte.

Verbrauchskosten

Die Verbrauchskosten haben maßgeblichen Einfluss auf die Wohnkosten. So sind die Nettomieten in Sachsen in den letzten fünf Jahren (2015-2019)[1] im Durchschnitt nur um 2,8 % und  die „kalten“ Nebenkosten[2] (z.B.: Wasserversorgung u.a. Dienstl. für die Wohnung) um 3,2 % gestiegen. Die „warmen“ Nebenkosten für Heizung und zur Warmwassererwärmung[3] (Strom, Gas und andere Brennstoffe) sanken um 0,4 %.  Die Kosten der Haushaltsenergie[4] (Strom) sind um 1,5 % gestiegen.

Die Verbrauchspreise für Flüssiggas in Tanks stiegen um 7,4 % und Heizöl um 7,7 %. Das war der höchste Kostenfaktor. Weil viele moderne Heizungen jedoch bereits mit Strom oder Gas betrieben werden, wirkte sich deren Kostenkonstanz so aus, dass sich die Kosten für das Wohnen insgesamt in Sachsen in den letzten fünf Jahren mit den Verbrauchskosten Wohnungsmiete, Wasser, Strom, Gas u.a. Brennstoffe lediglich um 2,5 % verteuerten.

Weil der allgemeine Verbraucherpreisindex (Jahresteuerungsrate) hingegen in den letzten fünf Jahren um 5,4 % stieg, bedeutet das, dass sich das Wohnen in Sachsen im Hinblick auf die allgemeine Jahresteuerung relativ sogar verbilligt hat.

 

[1] Quelle: StaLa; Genesis-Abfrage, Tabelle 61111-013; Code Verwendungszweck CC13-04110; 20201203

[2] Quelle: StaLa; Genesis-Abfrage, Tabelle 61111-013, Code Verwendungszweck CC13-044; 20201203

[3] Quelle: StaLa; Genesis-Abfrage, Tabelle 61111-013; Code Verwendungszweck CC13-045; 20201203

[4] Quelle: StaLa; Genesis-Abfrage, Tabelle 61111-013; Code V

Haushalte ohne bzw. mit niedrigem Einkommen

Im Rahmen der sozialen Sicherungssysteme werden für Empfänger von Leistungen nach SGB II („Hartz IV“) und SGB XII (Grundsicherung im Alter) – sog. KdU-Empfänger – die tatsächlichen Kosten der Unterkunft und Heizung übernommen, soweit diese angemessen sind.

Außerdem erfolgt bei Bedarf die wirtschaftliche Absicherung für angemessenes und familiengerechtes Wohnen durch Wohngeld. Detaillierte Informationen dazu finden Sie auf der gleichnamigen Unterseite.

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